Sonntag, 27. Dezember 2009

Vor dem Jahreswechsel

Mensch war das ein Jahr ...

Gesundheitlich mache ich mal einen Haken dran und hoffe auf eine ordentliche Besserung in 2010. Gute Vorsätze habe ich auf jeden Fall.

Im Januar starte ich mit den Leuten aus unserem Lauftreff in die Marathonvorbereitung. Ich hoffe ich bleibe gesund und kann vielleicht im nächsten Jahr selbst wieder einen (gut) laufen.

Zum Jahresende starte ich beim Silvesterlauf in Bonn. Meinen allerersten Silvesterlauf.

Für den 17.01.2010 ist eine Teilnahme beim Pullheimer Staffelmarathon geplant. Ich denke, dort werde ich eventuell den einen oder anderen von Euch wiedersehen.

Bis dahin wünsche ich Euch einen guten Rutsch und alles Gute + Liebe für das Jahr 2010 !

Sonntag, 8. November 2009

Martinslauf 2009 - die Weckmänner

Einen Halbmarathon so quasi vor der Haustür laufen zu können ist immer angenehm. Der Halbe in Düsseldorf-Hassels scheint eine schöne Strecke durch den Düsseldorfer Wald zu haben. Also macht man da mal mit.

Nach dem Dauerregen vom Vortag war der strahlend blaue Himmel am Sonntag Morgen eine schöne Überraschung. Mein Vereinskollege und ich wollte heute die 1:39:xx anvisieren. Seine neue PB. Trotz der sehr guten Bedingungen, hatte ich heute nicht so wirklich Lust zu Laufen. Irgendwie schien ich müde gearbeitet zu sein und mir stand der Kopf nach Sofa, aber nicht nach Anstrengung.

Der Start war um 11.45 Uhr, für mich als "early bird" eher zu spät. Aber dafür waren die Temperaturen angenehm bei 9 Grad im schattigen Wald. Das übliche Frauen Starterfeld, u.a. Sonja Oberem, fehlte heute und unter den Starterinnen in den ersten Reihen, war keine Bekannte schnelle Läuferin dabei.
Nach den ersten 4 Kilometer überholten wir einige Frauen und mir schien es, als würde ich jetzt an der Spitze laufen. Bei KM 5 überholte mich eine schnelle Läuferin, an die ich mich lieber nicht heften wollte. Denn schon jetzt lief ich schneller, als geplant.
Als ich bei KM 7 den Hinweis bekam, dass ich die 2. Frau bin, war mir klar, dass das heute noch ein anstrengender Lauf wird.

Die Strecke ist wirklich schön und ich kann sie nur Jeden aus dem Umkreis kommend empfehlen. Es geht in Schleifen durch den Düsseldorf Stadwald und durch das Wechseln des Untergrundes von dickem Laubpfaden, asphaltierte Verkehrswege, Schotterwege und Lehmboden, hat man ein anspruchsvolles Terrain, aber gut laufbar.

Von KM 10 bis 16 mußte ich verdammt kämpfen. Mein Magen schien übersäuert und ich bekam fürchterliches Sodbrennen. Die Platzierung und das hohe Tempo was ich bis hierhin lief gefiel mir aber zu gut, um aufzugeben. Rückwärtszählen der Kilometer hilft ja bekanntlich. Meine Mitstreiter mußten etwas abreißen lassen und so lief ich die letzten 5 Kilometer alleine.

Überglücklich über die für meinen Trainingszustand sehr gute Zeit von 1:37:18 und immerhin mit einem 2. Platz Frauen Gesamt (1. AK 40) lief ich ins Ziel. Es tat gut, mal wieder vom Stadionsprecher als bekannte Läuferin angekündigt zu werden (Danke Burkhard Swara) und ein "Bad in der Menge" zu nehmen.
Mein Vereinskollege (S.F.) lief mit einer neuen PB von 1:38:40 kurze Zeit nach mir ins Ziel. Herzlichen Glückwunsch ! Für Jeden Finisher gab es im Ziel einen frisch-gebackenen Weckmann! Meinen hat mein Kollege bekommen .... Da hat sich die Schinderei heute echt gelohnt !

http://www.martinslauf.org

Freitag, 30. Oktober 2009

Neue beleuchtete Joggingstrecke in Düsseldorf

Am 29.10.2009 ist die sog. neue beleuchtete Joggingstrecke in Düsseldorf mit einem inoffiziellem Lauf eröffnet worden. Dazu hatte der Stadtsportbund und die Düsseldorfer FDP eingeladen.

Zitat: "Nach jahrelangem Streit hatten CDU und FDP das 170.000 Euro-Projekt letztes Jahr im Stadtrat durchgesetzt. Rund 150 Läufer waren gekommen, um die 19 LED-Laternen auf der linken Rheinseite dem Praxistest zu unterziehen. Die Reaktionen waren positiv. Mit Oberkasseler- und Rheinkniebrücke, sowie dem Altstadtufer, gibt es jetzt einen fast sechs Kilometer langen, komplett beleuchteten Laufweg. Die Grünen und der Bund der Steuerzahler hatten die Strecke als Geldverschwendung bezeichnet." aus antenne.duesseldorf.de

An der Veranstaltung, zu dem u.a. Sonja Oberem und Spieler der Fortuna Düsseldorf (A-Jugend !!) erschienen waren, nahm ich mit den Läuferinnen u. Läufern unseres Vereins-Lauftreffs teil. Wir wollten uns ein eigenes Bild von der Lichtanlage und der Strecke machen. Die Laternen, die auf einem geschotterten Weg durch eine parkähnliche Anlage entlang des Kaiser-Wilhelm-Rings installiert worden waren, spendeten ein ausreichendes Licht. Der Weg als solches kreuzte mit einem Radweg, was in meinen Augen eine erste Gefahrenquelle darstellt. Auch die kniehohen Betonmauersteine die den Weg in eine Art Zick-Zack-Kurs verwandelten, stellen für Läufer im Halbdunkeln eine Gefahrenquelle dar. Die neu beleuchtete Strecke ist ein Parallelweg an der bereits beleuchteten mit Fußweg gesäumten Straße und m.E. überflüssig. Die von uns gelaufene Strecke beinhaltet zwei Brückenquerungen, die für sich schon die Hälfte der Gesamtdistanz beanspruchen. Und bei dem Autoverkehr auf der Oberkasseler Brücke, sowie Rhein-Knie-Brücke macht das Laufen echt keinen Spaß. Die verkündete Distanz von fast 6km konnte ich nicht erzielen, obwohl ich schon einen Umweg über einen Fahrradweg nahm, anstatt eine kürzere Treppe. Vielleicht muß man die Strecke ja 2mal laufen? Denn nach knapp 23 Minuten in einem moderaten Tempo von 5 Min./km waren wir wieder am Ziel angekommen.

Nun ja... auch die Verkündung, dass Düsseldorf jetzt die einzige Stadt in Deutschland wäre, die über eine solche Strecke verfüge, entlockte mir ein Lächeln. Vielleicht schauen die Düsseldorfer nicht mal über den "Tellerrand" ?! Da gibt es doch in der Nachbarschaft eine beispielhafte beleuchtete Strecke, die schon seit mehreren Jahren existiert.

Von einem gemeinsamen Lauf konnte man nun wahrlich nicht sprechen. Denn es erweckte eher den Eindruck eines Wettkampfes. Jeder lief für sich - bis auf ein, zwei Ausnahmen.
Vielleicht wäre es schöner gewesen, in Gruppen zu laufen, um den Gedanken des gemeinsamen Lauferlebnis zu pflegen? Ich denke, Läufer aus den verschiedenen Vereinen hätten sich bestimmt bereit erklärt, hier als Zugläufer für eine Grupe zu fungieren. Bei 150 Teilnehmern hätte man doch locker 3-4 Gruppen machen können. Der Veranstalter des Metrogroup Marathon war ja netterweise mit einem Verpflegungsstand im Ziel- und Starbereich, da wäre es doch ein leichtes gewesen ein paar Zugläufer mitzubringen, oder?

Mir fallen noch ein paar Kritikpunkte ein, aber ich möchte mich ja als Läufer auch "freuen über so viel Engagement" in der Sportstadt Düsseldorf, die lt. FDF sich ja auch Läuferstadt nennen darf, bei den vielen guten Laufveranstaltungen, die es in der Landeshauptstadt gibt.

Sorry, aber trotz Dunkelheit und schlechten Witterungsverhältnissen, werde ich diese Strecke bestimmt selten nutzen.
Aller Anfang ist schwer liebe Funktionäre? ... nun ja gelaufen wird ja nicht erst seit gestern.

"Asche auf mein(e) (Landes-)Haupt(-stadt)"

siehe auch: http://www.rp-online.de/themen/Jogging-Strecke

Montag, 28. September 2009

Lichterlauf - alte Läuferheimat !

Für meinen Arbeitgeber startete ich beim 10km-Firmenlauf des diesjährigen Lichterlauf´s. Die Laufstrecke ist meine alte Haus-und-Hof-Strecke um die Regattabahn.

Die 10km Wettkampfdistanz mag ich nicht sonderlich, denn bedeutet sie für den ambitionierten Läufer bis an die sog. Ko*zgrenze zu rennen. Da ich sehr selten Tempotraining mache, ist eine solche Wettkampfstrecke für mich eine wahrliche Herausforderung. Meinen letzten 10km Wettkampf habe ich im Sommer 2006 gemacht. Jedoch sah ich meine Teilnahme im Rahmen des Firmenlaufes für meinen Arbeitgeber eher als angenehmes Tempodauerläufchen. Unser ernanntes Ziel war ein Platz unter den besten 5 Teams, doch hat kurz vorher unser Topmann mit einer PB von 33 Min. aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Umso weniger Druck lag auf mich und einem weiteren Kollegen, eine gute Zeit laufen zu müssen. Wenn´s für mich am Ende eine Zeit unter 45 Minuten gibt, dann wäre ich vollsten zufrieden.

Vor dem Start ging das Suchen nach einem stillen Örtchen los und die Schlangen davor waren mal wieder lang, so entschied ich mich, weniger damenhaft ein Gebüsch für das kurze Austreten aufzusuchen. Als ich wieder aus dem Gebüsch trat bemerkte ich, dass mir der Autoschlüssel aus der Hose gerutscht war und Panik stieg in mir auf. Wie blöd muß man eigentlich sein?! (schmunzel)
Mit einem gefühlten Puls von 200 fand ich schließlich nach minutenlangem Suchen in der einsetzenden Dämmerung im Knöchelhohen Laub den Schlüssel wieder. Es waren nur noch 5 Minuten bis zum Start!

Und dann ging´s auch schon schnell in die Startreihe zu meinem Kollegen und wir zählten ab 10 rückwärts. Peng! Los geht´s. Bloß nicht zu schnell loslaufen, dann bin ich gleich nach 3 Km platt.
An der ersten Kilometermarke stoppte ich meine Uhr bei 3:58. Viel zu schnell. Mir schwebte ne Km-Zeit von knapp unter 4:30 vor. Den nächsten Kilometer lief ich langsamer und ließ meinen Kollegen davonziehen. Das Feld lichtete sich ab hier, Frauen die bisher mit mir liefen fielen zurück und es überholten mich nur noch vereinzelt Männer. Das Feld war sehr übersichtlich nach Vorne und bei KM 4 hörte ich, wie Jemand zu der Dame vor mir rief, sie wäre die 3. Frau. Na super, dachte ich mir. Wenn ich da dran bleiben könnte, das wäre ein Versuch wert. Ohne jegliches Tempogefühl für eine solche Distanz zu haben lief ich weiter "meinen Stiefel" und auf der zweiten 5km-Runde schimpfte ich den inneren Schweinehund zum Stillschweigen.

Ab KM7 konnte ich auf meine Vorderfrau aufholen und wartete die kleine Steigung kurz nach KM9 ab, um mich an ihr vorbei zu schieben. Viel mehr könnte ich auch nicht mehr rausholen und es wird verdammt knapp werden. Als ich an ihr vorbeilief ließ sie sich nicht abschütteln. Oh je, dachte ich mir, als ich die Anfeuerungsrufe hörte "Conny zieh, Conny zieh!" das kann doch nicht wahr sein. Als ich auf die Zielgerade bog, noch knapp 300m bis zum Ziel, lief diese Conny immer noch in meinem Windschatten. Verdammt, verdammt, jetzt muß ich nochmal alles rausholen und sprintete die letzten Meter bis ins Ziel.
Überglücklich, aber mit dem leider zu erwartendem Ko*z**z taumelte ich hinter dem Ziel auf die Skulpturenwiese, als mir Jemand auf die Schulter klopfte. Es war besagte Conny und ein weiterer Läufer, die mir zu dem beherzten Sprint gratulierten. Danke Euch beiden! Ich war nicht mehr im Stande mich bei Euch zu bedanken.

Die Zeit von 43:15 ist nicht erwähnenswert. Doch für mich ist eine Belohnung - nach all den beschwerlichen Monaten in diesem Jahr, die ich immer wieder durch die chronische Krankheit erfahren muß.

Es war eine sehr schöne Laufveranstaltung. Die spätsommerlichen Temperaturen, die Stimmung bei den Läufern und die Kulisse waren einmalig. Das Team Essen ´99 hat eine schöne Lichtermeile aus bunten Lampignons, Zeltbogen mit Musik bei KM 4/8 aufgebaut. Die Läufermesse hatte einiges zu bieten und auch organisatorisch hatte der Veranstalter alles im Griff.

Schön war auch das Wiedersehen mit Mag, Tobi, Sabrina, Holger, Karsten, Sven, uvam.

Lieben Gruß an Andreas Menz an dieser Stelle, tolle Moderation!

Mittwoch, 16. September 2009

Schermbecker Halbmarathon

Am kommenden Sonntag werde ich mit Sascha Fink, einem unserer Vereinsmitglieder, den Halbmarathon in Schermbeck laufen.


Unsere Ambitionen sind lediglich unter 1:45:00 zu bleiben. Das sollte zu schaffen sein. Sascha ist erst diesem Sommer seinen ersten Halbmarathon gelaufen und bereitet sich gerade auf den Frankfurt Marathon vor. Das wird für ihn ein Test und für mich ein Lauf in einer mir geliebten Wald-, Feld- und Wiesenlandschaft.




Es gibt dort für den männlichen Sieger einen schönen Wander-Pokal, den Sebastiaan letztes Jahr dort zum 2. Mal gewonnen hat. Leider müssen wir ihn erstmal wieder abgeben. Beim 3. Sieg würde er bei (Sebastiaan) uns bleiben, aber Sebastiaan hat seit dem Winter kaum Zeit zum Trainieren gehabt und ist auch an diesem Sonntag beruflich verhindert.



Ich hoffe auf viele bekannte Gesichter zu treffen und gutes Wetter für uns.

Sonntag, 6. September 2009

We are one family


Beim heutigen Lauf auf der Königsallee, der Nobeleinkaufsmeile in Düsseldorf war ich lediglich als Zuschauer dabei. Eine Verletzung, die ich schon seit einigen Monaten als ausgeheilt angesehen hatte ist wieder da. Frust macht sich breit, denn das Training lief jetzt einige Wochen wieder normal und machte Spaß!

Also gesellte ich mich heute zu den Zuschauern und traf prompt den einen oder anderen Bekannten aus der Läuferszene. In erster Linie wollte ich Michael Oebel anfeuern, der auch in dem ersten Lauf Sub40 Minuten startete. Das Teilnehmerfeld war übersichtlich. Neben Kenianern und Läufer/innen aus Tansania waren da Sabrina Mockenhaupt, Lumi Zaituc, Manuel Mayer (TV Wattenscheid), Sascha Velten (Lüttringhausen). Ich freute mich Robert Jäkel zu treffen, der seinen Kumpel Thomas begleitete, der ebenfalls in dem Feld startete. Bei einem angeregten Gespräch verfolgten wir den Lauf. Das Läuferfeld zog 5mal an uns vorbei und der Rennverlauf war gut zu beobachten. Die Topläufer so hautnah erleben zu können ist schon ein schöne Sache auf der Kö.

Was für mich aber heute wider Erwarten ein schönes Erlebnis war, dass ich etliche Bekannte aus der Läuferszene wiedertraf. In Düsseldorf treffe ich seltener Bekannte als bei anderen regionalen Läufen. Es tut einfach gut sich mal wiederzusehen, auszutauschen und zu hören, wie es den Anderen so geht. Da war das Rennen an für sich gar nicht so spannend, wie die Berichte der befreundeten Läufer - da fühlt man sich, wie ein Mitglied einer großen Familien ... be happy!

http://www.europamarathon.eu

Mittwoch, 19. August 2009

Erstes Vereins-Bahntraining


Am Dienstag, 18.08.2009 trafen wir uns zum ersten gemeinsamen Bahntraining in Rheinstadtion in Düsseldorf. Wir das waren Eberhard Fiege, Michael Oebel, Sascha Fink und ich.

Den hohen Temperaturen im Stadion trotzend wollten wir unser Training durchziehen. Auf dem Plan standen 8x1000 respektive 2x1-2x2-2x1 für Michael. Die ersten Tausender wollten wir zusammen laufen. Nach dem Aufwärmprogramm mit Einlaufen, Dehnen und Steigerungsläufen ging es los. Michael an der Spitze liefen wir den ersten 1000er etwas zu schnell. Sascha hielt ganz locker mit und lief dann mit Michael weiter.
Ich zog meine Bahnen dann alleine knapp 5 Sek. hinter den Männern. Zwischendurch mußte ich leider unterbrechen (meine Allergie machte mir an diesem Tag mal wieder zu schaffen). Den letzten 1000er liefen wir dann alle wieder zusammen, was ungeheuren Spaß machte.
Beim abschließenden Auslaufen fanden wir schnell zu einem angeregtem Gespräch zurück. Ein wirklich schönes Gefühl in der Gruppe ein leistungsorientiertes Training zu machen.

Mit Vorfreude denke ich schon an die nächsten Trainingstage.

Freitag, 7. August 2009

Ich trau mich fast gar nicht ...


das zu glauben, was mir der pedometer da anzeigt ...

Am Dienstag bin ich mit Sebastiaan zur Bahn in den Arena Sportpark gefahren. Eigentlich wollte ich von dort aus nach Hause laufen, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass mich die läppischen 10km heute nicht zufriedenstellen würden. Also entschloß ich mich kurzfristig für einen Ausflug auf die andere Rheinseite. Dort bin ich ja schon lange nicht mehr gelaufen.

Bereits auf den ersten Kilometern fühlten sich die Beine gut an und das Laufen machte trotz der hohen Temperaturen von Anfang an Spaß. Zunächst ging es über das Messegelände Richtung Flughafenbrücke, dort überquerte ich den Rhein.
Auf der anderen Rheinseite lief ich über den Deich immer an Rhein entlang dann durch die Rheinauen an Meerbusch vorbei Richtung Lörricker Freibad. Man, was fühlt sich das locker an, trotz des merklichen höheren Tempos, was ich sonst in den letzten Monaten lief. Ich überholte einige Läufer u. langsamere Skater und bog dann am kleinen Yachthafen ab zum Freibad und Richtung Theodor-Heuss-Brücke.
Der kleine Anstieg auf die Brücke reizte mich zu einem Sprint. Als ich oben ankam verspürte ich keine Atemnot, wie noch in den vergangenen Wochen nach jeder Steigung. Bereits in Davos merkte ich, dass Anstiege mir nicht mehr zu schaffen machten. Es war schön zu merken, dass das auch so blieb.
Auf der Brücke wehte eine heißer Wind und ich war froh, als es auf der anderen Seite in den Schatten der Bäume entlang am Rhein wieder kühler wurde. Die letzten Kilometer flogen nur so dahin und ich war deutlich schneller wieder im Arena Sportpark zurück, als ich dachte.

Zuhause maß ich die Strecke mittels gmaps-pedometer nach und war sehr überrascht, dass ich die knapp 15 km in einem Tempo lief, dass deutlich schneller war, als ich in den letzten Monaten schaffte.

Wow... soll es jetzt wirklich wieder voran gehen? Ich kann´s noch gar nicht fassen, dass ich anscheinend wieder zur alten Form zurückfinden kann. Ich hoffe, dass es nicht nur eine kurzweilige Besserung ist und werde Vorsicht walten lassen. Lieber auf Pilot "Bauchgefühl" schalten, als auf den Autopiloten "altes Muster".

Mittwoch, 29. Juli 2009

Davos K78 + K31

Der Lauf des K31 war für mich der absolute Spaßfaktor ! Bei trockenem Wetter aber ziemlich kühlen Temperaturen von gerade mal 8 Grad starteten wir (das waren Tino, Michael und ich) um 8.00 Uhr in Davos von dem Stadion aus dem Sportzentrum. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und ist wider Erwarten mit kurzen aber sehr anspruchsvollen Anstiegen gespickt. Die sehr schmalen Wege ließen ein Überholen der langsameren Läufer nicht zu und das eine oder andere Mal mußten wir gehen. Aber der Spaß blieb Tino und mir trotz kurzweiligem Regens in Monstein erhalten, dafür ist das Bergpanorama zu beeindruckend und die Landschaft zu faszinierend. Das Schweizer Fernsehteam, dass uns beim Überqueren der Eisenbahnbrücke in schwindeleregender Höhe aus einem Hubschrauber filmte tat sein Übriges. Das Tempo war so locker, das Tino zwischendurch immer wieder Fotos machen konnte (Danke Tino, für die tollen Fotos !). Die vergangenen Wochen mit immer wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen waren vergessen und der Lauf war für mich fast wie einer Wiedergeburt.

Das Ziel liegt in dem Bergdorf Filisur auf knapp 1000 müM. Dort trennten sich die Wege von Tino, mir und Michael. Ab Filisur begann der Aufstieg für die Läufer des K78 bis auf 2600 müM.

Freitag, 3. Juli 2009

Wasserwerfer ich komme ....

Was wir zurzeit an Temperaturen haben ist für den Läufer eine echte Herausforderung.

Als ich Mittwoch am frühen Morgen ein Ründchen durch die Felder im Düsseldorfer Norden lief konnte ich über einem verblühten Rapsfeld 1000e von weißen/gelben Schmetterlingen sehen. Wahnsinn, wo kommen die denn auf einmal alle her? Ich stellte mir vor, dass die Flügelschläge dieser vielen kleinen Kerlchen mir kühle Luft zuwedelten. Hmm... schöne Idee, aber es brachte natürlich keine Kühlung. Selbst jetzt um kurz vor 8.00 Uhr war es einfach schon zu warm, da hätte ich wohl noch etwas früher los gemußt.

In der Ferne konnte ich einen Wasserwerfer sehen, den ein Bauer auf ein Rübenfeld zur Bewässerung angestellt hatte. Der Strahl war riesig und bewegte sich im Halbkreis über das Feld und streifte dabei auch den Feldweg, der daran lang führte. Fabelhaft da würde ich mir jetzt meine Abkühlung holen. Das bedeutet zwar einen Umweg bzw. Extra-Kilometer, die ich nicht eingeplant hatte. Aber wann kann man so etwas schon mal machen. Echt coole Idee.

Auf dem Weg dorthin konnte ich den Weg des Wasserstrahls beobachten und rechnete mir aus, dass ich es vermutlich genau zum richtigen Zeitpunkte schaffte, indem der Strahl über dem Feldweg stand. Mir steigender Vorfreude lief ich auf den Wasserwerfer zu. Der Strahl bewegte sich von der Mitte des Feldes weg in Richtung Feldweg. Prima, das wird ja passen. Noch ein paar Meter ... der Strahl stand gerade über dem Feldweg, als plötzlich der Strahl verebte. Was ist denn nun los ? Wasser abgestellt ? Tatsächlich. Kein Wasser mehr ... so etwas aber auch, das ist ja schade. Da mußte ich dann ohne Abkühlung weiterlaufen und am besten den Weg wieder zurück und auf dem schnellsten Weg nach Hause.

Na ... es ist ja noch ein bissel Sommer und wer weiß was da noch auf mich wartet ...

Samstag, 27. Juni 2009

Fliegenfänger & Zeckenbändiger


Man-o-Man .... ist das ein Wetterchen. Heute morgen war es bereits verdammt schwül-warm und ich hätte mir nen bißchen mehr Schatten auf meiner Strecke gewünscht. Bereits nach 3 Kilometern war ich naßgeschwitzt und klebrig. Die vielen Insekten, die seit Beginn der warmen Tagen zum Übel der Läufer wieder vermehrt unterwegs sind, klebten mir in Gesicht, am Hals, Armend und Beinen. Ich kam mir vor wie diese klebrigen Fliegenfänger, die meine Oma früher immer in der Küche hängen hatte. Nach knapp 10 Km wurde es einfach zu heiß, um über die offenen Felder zu laufen. So schlug ich nach dem Schloßpark in Kalkum einen Haken und mein Weg führte am Flughafengelände vorbei, dort konnte ich bei einer Übung der Feuerwehr an äußeren Rollfeld zuschauen. Als ich vorbeilief riefen mir die Feuerwehrmänner zu, ob ich eine Erfrischung bräuchte. Auf mein Kopfnicken hin schickten sie mir eine kühlen, breite Wasserfontäne. Hach... was für eine schöne Abkühlung.

Da waren die Temperaturen gestern im Wald bedeutend angenehmer. Obwohl ich mich da bedeutend mehr anstrengend mußte. Konnte ich doch gestern nicht genug von den vielen Steigungen bekommen und hatte bereits nach knapp 13 Kilometern 310 Höhenmeter (Aufstieg) und 920 Höhenmeter (Abstieg) zurückgelegt. Das war ein Riesenspaß. Meine gesamte Strecke durch den Aaper Wald betrug knapp über 20 Km und es kam, trotz dem Durchlaufen derselben Waldstücke bei dem ständigen bergauf und bergab keine Langeweile auf.

Nach dem heutigen Lauf entdeckte ich eine Zecke an meinem rechten Unterschenkel. Ich hatte noch nie einen Zeckenbiß und ich kannte nur die dollsten Schauer-Geschichten. Z.B. die Ansteckung mit FSME (Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis) oder Borreliose. Ich war dann ziemlich froh, als Sebastiaan nach Hause kam und er ganz cool das Viech mit einer Zeckenzange, von der ich gar nicht wußte, das wir sie haben, ohne Rückstände entfernt hat. Jetzt werde ich mal den Biß beobachten und hoffe mal, dass sich keine Rötung bildet oder Symptome melden. Das fehlte mir noch in meiner Sammlung .... toi - toi - toi.

P.S. Hätte ich doch mal wieder die "super-schönen" Kompressionsstrümpfe angezogen ...

Sonntag, 21. Juni 2009

Geht´s wieder bergauf?

Die Frage stelle ich mir heute.

2 Tage in Folge bin ich knapp um die 20 Kilometer gelaufen und das im profilierten Gelände. Vorsichtig mag ich anmerken, dass das Tempo eher langsam ist. Dennoch: das Laufen im Aaper Wald über die Hügel mit teilweise sehr starken Anstiegen, geht viel besser als noch vor einer Woche. Ich habe beim Laufen nicht mehr das Gefühl, dass mir nach 3 Kilometern die Luft weg bleibt und gleich die Beine wegsacken.

Ich schaue hoffnungsvoll auf die nächsten 4-5 Wochen bis zum K31. Vielleicht wirkt das Eisenpräparat doch schneller, als zunächst angenommen.

Samstag, 20. Juni 2009

Alleine Laufen ist doof !

Wochenende : die Zeit für die langen Trainingseinheiten.
Aber: Wer will schon gerne die langen Einheiten alleine laufen?

Ein Vereinskollge war erfreut, als ich ihm anbot, ihn heute auf der 2. Hälfte des sog. Longjogs zu begleiten. Zu zweit vergeht die Zeit viel schneller. Der innere Schweinehund wird durch angeregte Gespräche oder bloßes Nebeneinanderherlaufen im Zaun gehalten.

Für meinen Trainingspartner standen heute 3 Stunden im profilierten Gelände auf dem Plan. Mein Ziel war irgendwie die 90 Minuten, die für die 2. Hälfte angesetzt waren, durchzuhalten. Diese Woche hatte ich nur an 2 Tagen laufen können, mehr war gesundheitlich nicht drin gewesen. Das Trainingstempo von 5:20 bis 5:30 min/km sollte ich doch wohl schaffen können.

Nach knapp 40 Minuten durch Wald und Wiese hatten wir das Ende einer Wendepunktstrecke erreicht und als wir die Laufrichtung wechselten, pfiff uns ganz schön der Wind entgegen. Ich mußte kämpfen um weiterzulaufen, schließlich hatte ich versprochen meinen Freund zu begleiten. Also Gundi: weitermachen, durchhalten !
Mindestens zwei größere Steigungen wollten wir noch laufen. Puuhh... oh je. Wir kamen wieder in den Wald und liefen einen lang ansteigenden Hügel hoch. Es ging merklich besser als ich erwartet hattet. Auch den nächsten welligen Abschnitt mit kurzen, steilen Anstiegen, schaffte ich ohne Probleme. Der Fisch ist wieder im Wasser und kann Schwimmen (schmunzel).

Als wir fast wieder an unserem Treffpunkt anlangten sagte mein Trainingspartner: "Ich hab´jetzt 30, aber ich will auf jeden Fall noch die 32 Kilometer voll machen" und wir bogen nochmals ab, um eine Schleife zu laufen. Nach einer Weile schaute ich auf meine Uhr und stellte fest, dass ich bereits 18 Kilometer hatte. Toll! Das freut mich. Nun war auch mein Ehrgeiz geweckt und ich wollte die 20 voll machen.
"Ganz schön blöd, sind wir beide!", sagte ich und mußte lachen. Wir waren beide schon nen bißchen k.o. aber wir mußten ja unbedingt noch was dranhängen. Läufer sind halt so, oder ?

An der letzten Abzweigung trennten wir uns, ich zog noch eine weitere Schleife und mein Laufkollege lief auf die "Zielgerade".

Als wir uns am Parkplatz trafen und uns gegenseitig für die Begleitung dankend, fragte ich mich: Wer war heute wohl mehr froh über die Begleitung?

Altes Schätzchen

Beim Lesen des Blogs von Tobi fiel mir unser Fund des alten adidas Schätzchen ein. Den Schuh möchte ich hier gerne mal posten, denn so etwas hatte ich schon lange nicht mehr gesehen.

Es ist ein Model "Lightsprint" aus dem Jahre 2002! Der Wettkampfschuh ist wahrlich im Retro-Style... aber schaut selbst





Was man auf den Fotos leider nicht erkennen kann, ist der Silberglitter auf den weißen Streifen. Sehr ungewöhnlich finde ich auch die blauben Querstreifen auf den sog. typischen "white stripes". Und die seitlichen Schlitze auf beiden Seiten, innen und außen sind Materialausparungen. Alles im allem wirkt der Schuh eher wie ein Freizeitschuh, als wie ein Schuh für track&field.




Freitag, 12. Juni 2009

Jim Knopf in der Wolfsschlucht


Ihr dürft mich ab sofort "Emma" nennen. Wieso ? Nun ...

Eigentlich war ich für heute mit einem Freund zum Laufen am Rhein verabredet, doch mein "oller" Bauch machte heute morgen wieder Zicken. Schooon wieder ...
So entschied ich mich das Training auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und doch lieber im Wald zu laufen - vorsichtshalber, denn hier gibt es mehr Buschwerk, als am Rhein (schmunzel).

Sebastiaan war erfreut darüber, dass ich in den Grafenberger Wald fuhr und schloß sich mir an.
Ich wollte heute mal die Wege durch die Wolfsschlucht laufen und ein paar Höhenmeter machen. Aber : Alles ganz locker laufen. Der Gedanke an meinen niedrigen Ferritinwert wird wohl eine Weile mein Trainingsbegleiter sein. Jetzt bloß nicht noch übertreiben, sonst komme ich aus dem Loch gar nicht mehr raus.

Mein Weg führt zunächst über den Trotzhofweg bergan und dann biege ich nach rechts in die Wolfsschlucht über den Hirschburgweg. Der Weg ist sehr schmal und von Regenfällen ausgewaschen, es geht steil nach unten. Das macht einen Riesenspaß im hohen Tempo den Weg bis hinunter zur Kreuzung Bismarckweg zu rennen. Von hier geht es scharf nach rechts wieder bergauf. Der Bismarckweg geht über in den Ganghoferweg und ist lang. Es fühlt sich für mich endlos und das Atmen fällt mir schwer. Ich fange an zu Schnaufen, bis ich oben am Trotzhofweg ankomme pulsiert es mir in den Ohren und die Beine sind gar nicht mehr vorhanden. Sebastiaan läuft von hinten an mir vorbei. Er ganz locker und in einem für mich empfundenen Wahnsinnstempo. Spontan fällt mir dazu die Geschichte von Jim Knopf und die wilde 13 ein. Jim hatte eine Lokomotive, die Emma, die hat auch immer so fürchterlich geschnauft, wenn sie die Berge hoch mußte. Ja... Gundi ... willkommen im Lummerland.

Verzeiht mir die Kinderei .... aber ein bißchen Spaß muß sein !

Die Runde bin ich dann noch 2mal gelaufen und mit 170 Hm auf knapp 10KM bin ich mehr als zufrieden mit meiner Vorbereitung zum K31 in Davos.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Schnecken und Raucher

Frohnleichnam, mein erster Urlaubstag und es regnet ...

Wohlwissend, dass es heute so ein Sauwetter gibt, habe ich gestern mein Auto am Büro stehen lassen und bin nach Hause gelaufen. Denn dann muß ich heute entweder das Auto wieder "zu Fuß" abholen, oder Autolos bleiben wenn ich den inneren Schweinhund bei Regen nicht überzeugen kann vor die Tür zu gehen.

Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Gestern bin ich Richtung Blauer See und dann bergauf durch den Oberbusch in Richtung Tiefenbroicher Mark über den Hinkesforst nach Angermund gelaufen. Heute über die Überangermark, durch das Wäldchen am Flughafen vorbei.
Hier traf ich auf eine Horde von riesigen Weinbergschnecken. Sie krochen in alle Himmelsrichtungen über meinen Weg und ich hüpfte so gut es ging über die Kriechtiere hinweg. Da waren sehr große dabei, die bestimmt so an die 15cm lang waren. Sie trugen riesige Häuser. Schon ungewöhnlich so viele auf einmal zu sehen. Geben die mir ein Zeichen, weil ich mit meinem sehr niedrigen Ferritinwert zurzeit auch "rumschnecke" ?? (schmunzel).

Weiter ging es Richtung Grünen See und Silbersee. Diese umlief ich an der Südseite und kam an einem Firmengelände vorbei. Dort fiel mir ein Glashäuschen auf. Es sah aus wie eine große blaue Telefonzelle. Davor standen zwei sehr edle Holzbänke und in dem Glashäuschen stand ein großer Metallascher. Na sowas! Das muß ein Luxusunterstand für Raucher sein. Da soll doch noch einer sagen, den Raucher geht es aufgrund des Rauchverbots schlechter. Und was machen die anderen Mitarbeiter, die nicht rauchen und mal ein Päuschen an der "frischen Luft" machen wollen ? So viel zum Thema "grüne Lunge" ...

Mein Weg führt mich weiter vorbei an dem Eisenzeitlichem Gehöf und dem Gestüt am Ten Eicken, über die Neanderstraße bis zum Voisweg, hier steht mein Auto vor dem Bürogebäude. Das genau wie die Produktionshallen heute, wunderbar still ist und ich genieße, trotz des anhaltenden Regens, meinen ersten Urlaubstag und fahre nach Hause.

Samstag, 6. Juni 2009

Düsseldorf´s schönstes Trainingsgebiet & Wow!

Bei den trüben Wetteraussichten hatte ich heute eigentlich keine Lust auf Outdoorsport, schon gar nicht auf Inline Skaten. Brrrr... gerade mal 9 °C zeigte das Thermometer um 9.00 Uhr an.

Mein Partner, Sebastiaan hat wie jeden Samstag morgen Lauftraining mit den jugendlichen Mittelstrecklern und so habe ich für mich beschlossen auch etwas zu Laufen. Etwas Motivation brauchte ich noch und dachte mir, es eine besonders schöne Laufstrecke her, am besten ich fahre in den Aaper Wald, in Düsseldorf-Rath/Grafenberg.

Mein Ausganspunkt war das Rather Waldstadion. Dies ist eine Bezirksportanlage, die einen guten Startpunkt im Aaper Wald bietet. Von hieraus geht es erst über einen Spielplatz und bereits nach einigen 100 m auf einen schmalen Weg, den Rather Steig, der mich hinauf zum Aaper Höhenweg bringt. Dieser Höhenweg ist einer der Hauptwanderwege im Aaper Wald. Von hier oben hat man an markanten Punkten einen wunderbaren Weitblick, er führt vorbei an einigen Brunnen und kreuzt den einen oder anderen schmalen Pfad der einen tief nach unten blicken läßt. Nach einem kurzen Schlenker geht es für mich talwärts, ich überquere den Bauenhäuser Weg, um gleich wieder bergauf die nächste Kuppel in Angriff zu nehmen. In einem ständigen bergauf und bergab geht es allmählich wieder in die Höhe zur Wolfsaap. Dort gibt es einen Segelflugplatz auf dem heute morgen wieder die Segelflieger starten. Während ich den Flugplatz (müßte man eher -wiese sagen) fast umrunde, starten 3 Segeflieger. Es ist ein interessantes Schauspiel, wie die Segler von einem Traktor angezogen bereits nach kurzer Zeit in großer Höhe ihre Runden fliegen. Schöne Bilder des Flugbetriebes gibt es auf der homepage des Düsseldorfer Aero Klubs zu sehen.

Ich laufe vorbei an einem Wagen mit einer Art Aufbau, der aussieht wie ein Tower, in dem 2 Männer Anweisungen in ein Funksprechgerät geben. Über einen stark abfallenden Schotterweg geht es Richtung Golfplatz und sowjetischen Soldatenfriedhof. Ich laufe durch eine auenartige Landschaft, über einen Bach, vorbei an Tümpeln, einem Bauernhof auf der rechten und linken Seite bis in den Stadteil Ludenberg. Hier muß ich über ein kurzes Stück Hauptstraße, der Bergischen Landstraße (B8). Mein Weg führt mich borbei an den Rheinischen Kliniken mit seinen architektonisch sehr schönen Fassaden. Über eine Fußgängerampel geht´s wieder hinein ins Grün, in den Grafenberger Wald. Hier kann man nach rechts laufend einen anderen Weg einschlagen und einen Abstecher zum Wildpark und zur Galopprennbahn machen. Ich aber laufe weiter geradeaus, lasse auch die schöne Wolfsschlucht links liegen. Es geht weiter über eine kleine Anhöhe, den Trotzhofweg rauf, nach links auf den Grafenberger Höhenweg, um auf einen meiner Lieblingswege zu gelangen. Dies ist ein schmaler Singletrail, der im Kartenmaterial nicht zu finden ist. Auf diesem sehr anspruchsvollen Pfad begegnen mir höchsten mal Mountainbiker, als Läufer oder Wanderer. Ich laufe ständig bergauf und bergab und es geht in Schlangenlinien, gesäumt von viel sattem Grün, wieder auf einen Hauptweg. Diesen laufe ich bis zum Ende und komme zu einem Knotenpunkt in diesem Waldgebiet.
Der Rennbahnstraße/Ecke Fahrneburgstraße und dem Übergang vom Aaper und Grafenberger Wald. Hier befindet sich "das" 4-Sterne-Hotel Rolandsburg, die Einfahrt zur Galopprennbahn und zum Golfplatz, einen Spanier "Zum Trotzkopf", der sehr gut sein soll. Desöfteren habe ich mich schon darüber gewundert, warum die Polizei hier Streife macht, jetzt weiß ich es: Sie bewacht eines von den dortigen Häusern, das von einer jüdischen Familie bewohnt wird.

Es geht weiter mit einem kurzen Blick in die Kastanienallee, die wie der Name schon sagt, von Kastanienbäumen gesäumt ist und zum Haus Roland führt. Ich laufe über den Parkplatz am Bauenhäuser Weg, Treffpunkt des Lauftreffs (AC Düsseldorf) den ich betreue. Dies ist auch ein Ausgangspunkt vieler Ausflügler, hier kann man an einem Stand frisches Bio-Obst u. Gemüse kaufen. Über einen breiten Weg geht es wieder kurz bergauf auf einen Höhenweg Richtung Thomas-Eck, weiter durch den Wald, vorbei an - durch die rote Farbe optisch auffallenden Wasserhydranten. Ich gelange wieder auf den Aaper Höhenweg, den ich wieder bis zum Bauenhäuser Weg laufe, um jedoch dieses Mal nach links abzubiegen und zum Waldrestaurant Bauenhaus komme. Dort biege ich wieder nach links ab und laufe vorbei an der Internation Baptist Church. Hier begegnet mir zwei kleine Kinder, die mir ganz aufgeregt ein kleines weißes Knäul zeigen. Es ist ein junges Kätzchen. Ach wie niedlich. Ich bin zu k.o. um mich lange aufzuhalten und laufe nach einem kurzen Stop weiter. Auf den letzen Kilometern über die Aaper Schneise in Richtung Rather Waldstadion, meinen Ausgangspunkt, treffe ich Sebastiaan mit seinen Athleten. Sie sind genauso k.o. wie ich und durchgefroren.
Ja... warm war es heute wahrlich nicht. Auf den ersten Kilometern hatte ich mir Handschuhe gewünscht, so kalt waren mein Hände.

Kurz bevor ich am Auto wieder ankomme schaue ich auf meine Polar und stelle fest, dass gerade der 20igste Kilometer zurückgemeldet wurde. Wow... soviel bin ich heute gelaufen?

Überglücklich, dass es heute ganz gut ging und froh über die gelaufene Distanz von gut 20km, lasse ich mich ins Auto plumpsen.... denke, wie gut, dass es auch noch andere Fortbewegungsmittel gibt und starte den Motor.

Montag, 1. Juni 2009

Fremdgänger

Seit Ende April hat mich die NM-Allergie fest im Griff und läßt nicht locker. Das Laufen ist für mich derzeit eine Tortour. Es ist leider noch nicht abzusehen, wann sich mein Körper wieder erholt hat.

Das verführt mich zum "Fremdgehen" ...

Am Wochenende stand ich das erste Mal seit Jahren wieder auf 8 Rollen. Mit dem frischen Wind im Rücken habe ich die Wege im Düsseldorfer Norden abgefahren und war begeistert, wieviel Spaß das Skaten doch machen kann.

Demnächst folgen Touren auf dem alten Leinpfad an der Ruhr entlang vom Baldeneysee zum Kemnader Stausee, die mit knapp 90km von der Distanz schon anspruchsvoller ist, aber landschaftlich einiges zu bieten hat.
Berichte u. Fotos werden ebenso folgen.

In der Zwischenzeit wünsche ich Euch, liebe laufende Leser, viel Spaß beim Training.

Dienstag, 5. Mai 2009

Have a break .... have a

Es hatte sich ja bereits eine Pause angekündigt, nur wollte die Gundi das nicht wahr haben.

Nach eingehenden Untersuchungen seit dem 12. April beim Spezialisten hat sich die Diagnose gestellt: Nahrungsmittelallergie und pollenassoziierte Kreuzallergien, einhergehend mit Asthma, Durchfällen und einer Gastritis.

D.h. ich mache jetzt erstmal eine läuferische Trainingspause. Have a break, have NO Kitkat (denn da sind alles Sachen drin, die ich nicht mehr darf).

Freu mich auf einen Neustart ...

Sonntag, 12. April 2009

Gedanken Bügel


Habt Ihr diese Erfahrung auch schon mal gemacht? Ihr lauft los, die Beine sind irgendwie nicht locker, der Rücken ist steif, die Füße rollen nicht vernünftig ab, es zwickt und zwackt. Die Gedanken sind bei einer beruflicher Aufgabe oder einem familiären Ereignis und das Laufen fällt schwer.

Nun man denkt sich, nach den ersten drei Kilometern wird es wohl besser werden. Dann ist das Herz-Kreislauf-System ordentlich in Schwung gebracht und durch die erhöhte Durchblutung verbessert sich die Muskelarbeit und alles an Dir wird lockerer.

Als ein Läufer, es sei mir erlaubt, dies so zu für mich in Anspruch zu nehmen, der schon in Bereichen des Leistungssportes trainiert, brauche ich zum Erreichen dieses Zustands, schon mal etwas länger. Da können es auch schon mal zehn Kilometer werden. Woran liegt das? Kann mir das Jemand erklären?

Hat man erstmal diese ominöse "Schallmauer" durchbrochen, erscheint einem - manchmal auch unbewußt - alles im Fluß. Man fühlt sich locker, die Beine fliegen scheinbar und der Körper ist voller Vitalität. Was mich jedes Mal wieder fasziniert ist, dass die Gedanken von anfänglicher Schwermütigkeit geprägt, nun ebenfalls an Leichtigkeit gewinnen. Es ist, als befände sich auf dem Laufweg eine Art Gaderobe, an der man seine störenden Gedanken abgibt und dort auf einem Bügel verbleiben, der sich leicht schaukelnd im Takt des Laufschritts bewegt und jegliche Bedeutungslosigkeit verliert.

Ich kenne Läufer, die nennen diesen Zustand "flow effect".
Ich nenne ihn Gedanken-Bügel.
Wie nennst Du ihn ?

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Begriffe!

Samstag, 11. April 2009

Oster - Ei


Karfreitag habe ich mir selbst eine Oster-Überraschung gemacht.

Mit meiner Online-Anmeldung im November 2008 war der Düsseldorf Marathon als Frühjahrswettkampf fest in meinem Training verankert. Karfreitag habe ich dann mal so in der Starterliste geststöbert, wer aus meinem Bekanntenkreis für Düsseldorf gemeldet hatte und stellte mit Schrecken fest, dass ich selber nicht zu finden war. Nun da haben die mich wohl vergessen, was? Ich schaute in meinen Kontoauszügen nach, denn ich war mir 100%ig sicher, dass der Betrag in Höhe von 48,00 Euro für eine Anmeldegebühr bis zum 31.12.2008 von meinem Konto abgebucht war. Leider hat sich die scheinbare Abbuchung als eine andere, der Stadt Düsseldorf herausgestellt.

Und jetzt? Nachmelden? Eine Anmeldung zum jetzigen Zeitpunkt kostet schlappe 70 Euro! Das ist ganz schön teuer. Was ich aber in den Vordergrund meiner Überlegungen stellte, ist die Tatsache, dass ich seit Donnerstag weiß, eine chronische Gastritis zu haben.
Wäre es nicht jetzt mal an der Zeit, meine Teilnahme zu überdenken? Muß ich denn jetzt mit Kopf durch die Wand und verkrampft an dem vermeintlichen Ziel festhalten?

Die beiden Streithähne auf meinen Schultern, links und rechts verweilend, gaben sich ihr Stelldichein und nach einer mir nicht enden wollenden Endlosdiskussion habe ich das Heft wieder selbst in die Hand genommen und nun ist Ruhe (!) Kein Start beim Düsseldorf Marathon.

Und was soll ich sagen? Irgendwie habe ich doch Geschmack an dem Ei gefunden, dass ich mir da durch die Nummer mit der Nicht-Anmeldung selbst ins Nest gelegt habe.

Sonntag, 5. April 2009

4, 3, 2, 1 ... nicht meins ...


Es sind noch genau 4 Wochen bis zum Düsseldorf-Marathon ...

Ich hoffe die Zeit reicht aus, um noch einigermaßen in Form zu kommen:

- Aufbau von Marathonspezifischem Tempo
- Abbau von gesundheitlichen Problemen

Leider läuft es im wahrsten Sinne des Wortes von Woche zu Woche schlechter.

Auch diese Trainingswoche konnte ich nicht erfolgreich absolvieren, denn es plagen mich seit ein paar Tagen vermehrt Magenkrämpfe und -druck bei längeren Trainingseinheiten.

Wo bleibt der Spaß frage ich mich.
Der muß irgendwo auf der Strecke verkehrt abegebogen sein und findet nicht mehr nach Hause.

Ein Trost bleibt(?): Das Wetter ist einfach genial und die Frisur sitzt (s. Foto)

Samstag, 28. März 2009

Hindernisse

Vor einigen Wochen bat ich meinen Freund Sebastiaan, für mich einen Trainingsplan mit Hinblick auf meine Teilnahme an dem Düsseldorf-Marathon, zu erstellen.
Meine Marathonteilnahme sollte nach - ich mag es mal halbgarem Training nennen - doch noch eine professionellere Herangehensweise erhalten.

Das Ziel für Düsseldorf war meine persönliche Bestzeit zu unterlaufen und dieses Ziel stand für mich klar vor Augen. Denn ich war mir sicher, ich könnte jederzeit ganz locker einen Marathon knapp über meiner PB laufen.
Nachdem Sebastiaan die noch verbliebende Zeit und mein ehrgeiziges Vorhaben näher betrachtete, entstand ein Trainingsplan mit Hammereinheiten, die mich zunächst nicht schockten und ich gesundheitlich wieder auf der Höhe war , sah ich mit Vorfreude dem 3. Mai entgegen.

Noch von der Euphorie getrieben, die erste wichtige specifice marathon endurance (SME) bei Schneegestöber und Kälte absolviert zu haben und einen wichtigen Meilenstein für das Erreichen meines Zieles gesteckt zu haben, blieben weitere erfolgreiche SME´s in den nächsten Wochen quasi auf der Strecke.

Gesundheitlich erlitt ich in den letzten Wochen aufgrund von Nahrungsmittel- intoleranzen und damit einhergehenden Magen-/Darmbeschwerden merkliche Rückschläge, mitunter aufgrund der damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Trainingspausen.

Auch die heutige Einheit verlief im wahrsten Sinne des Wortes nicht ganz nach Plan. Ganz neu für mich ist der Kampf mit dem inneren Schweinehund, denn der war heute mit auf der Strecke Erzählte er mir doch die ganze Zeit, wie satt er es hatte immer mit mir alleine trainieren zu müssen.

So ziehe ich heute eine Zwischenbilanz: Das Ziel für Düsseldorf bedarf einer Anpassung und es fällt mir echt schwer, davon abzurücken.

Die Motivation für das Laufen war für mich immer der Spaß. Auch wenn´s mal weh tat, ein Lächeln begleitete mich immer.

Daran habe ich mich heute erinnert und das möchte ich auch Dir, lieber Leser ans Herz legen. Und das sage ich! Ich, ein Kopf-Mensch, wie er im Buche steht!

.... in diesem Sinne

Montag, 23. März 2009

Welten prallen aufeinander

Was wird eigentlich noch als normal angesehen und was ist schon a-normal ?

Wenn ambitionierte Freizeitsportler unter sich sind, dann gibt es zumeist ein Lieblingsthema. So auch bei meinem Geburtstag am vergangenen Samstag.

Hier war das Thema Nr. 1 : Das Laufen

Da werden Trainingspläne diskutiert, Prinzipien der Trainingslehre (modern, veraltet, medizinisch u.v.m.) dargelegt und Ergebnisse aus Veranstaltungen mitgeteilt. Große Augen mache ich dann jedes Mal, wenn da so der eine oder andere aus meinem Freundeskreis mehrere Marathonteilnahmen innerhalb von 3 Monaten verkündet mit Zielzeiten, die in Spheren liegen, die nicht mehr in meinem Leistungsbereich liegen. Das ist doch nicht machbar, denke ich. Das grenzt für mich an "Unerreichbaren". Mir geht es nicht alleine so. Auch weitere anwesende Läufer staunten nicht schlecht, als die am selbigen Tage erreichte Marathonzeit scheinbar mal eben beiläufig erwähnt wird. Da prallen dann Läufer-Welten auf einander.

Doch dann, beim genauen Hinsehen und einigen Minuten Plaudern entdecke ich erste Erschöpfungserscheinungen des lieben Lauf-Freundes und stelle fest: Er ist auch nur ein ambitionierter Hobbyläufer wie ich. Dass er auch mal "Schwäche" zeigt nach einem Wettkampf und gar nicht so sicher auf dem Sockel steht, auf den ich ihn vermeintlich stelle.

Sieht man es mal aus einer anderen Perspektive, vielleicht aus der eines weniger ambitionierten Hobbyläufers, dann wird man vielleicht auch selbst mal schnell auf einen Sockel gestellt. Als Jemanden der schier unmenschliches als Marathonläufer leistet.

Meine heutige Frage, sichtlich philosophisch, die ich mir und Euch stelle: Will man da eigentlich hingestellt werden?

Donnerstag, 19. März 2009

Handicap : Eitelkeit

Neulich auf dem Rheindamm....

da läuft ein Mann an mir vorbei, ich kann Euch sagen! So sportlich-durchtrainiert der in seinen Laufklamotten auch aussah - typischer Triathlet-Style, mit Oakley-Sonnebrille im Haar, Ärmlingen anstatt eines vernünftigen Laufshirts und schlaffer Handhaltung á la Faris Al-Sultan -
hatte der einen so monströsen dicken Hintern! Der wibbte bei jedem Schritt hin und her. Der Typ mußte so viel Kraft für das Laufen aufbringen, um in der Vorwärtsbewegung zu bleiben ... Wahnsinn !

Aber es kam ja noch doller.

Ich lief in meinem lockeren Tempo hinter ihm her. Circa alle 200-300 Meter erhöhte er das Tempo für etwa 10 Sekunden. Was sollen das werden ? Sprint-Splits ? Sein dicker Hintern machte ihm das schnelle Laufen schwer. Schon nach der ersten Sprinteinlage, war ich wieder auf ihn aufgelaufen.
So liefen wir ein paar Meter zusammen. Er erhöhte wieder das Tempo für eine kurze Dauer und ich war nach kurzer Zeit wieder auf ihn aufgelaufen. Mir war das unangenehm, ihm so derart hinterher zu laufen. Beim nächsten Sprint wieder dasselbe. Doch dann erhöhte er trotz sehr kurzer Pause sofort wieder das Tempo. Dieses Mal noch schneller. Jetzt sah es so aus, als wenn eine Dampflok mit Volldampf über den Asphalt dröhnt. Schon bei der nächsten Pause lief ich wieder verdächtig nahe auf. Auch dieses Mal verkürzte er die Pause, als er bemerkte, dass ich auflief. Mit einer deutlichen Tempoverschärfung dampfte er davon. Bis zur nächsten Pause und dem nächsten "Auflauf".
Ich konnte nicht umher ihn weiter zu beobachten ... Die Strecke am Rheinufer entlang lies dies noch auf 2-3 Kilometer zu. Das gibt noch genügend Zeit, dachte ich grinsend. Mittlerweile fing er ziemlich an zu Keuchen. Das ganze Spielchen ging noch 1-2 mal, als er völlig unerwartet wendete.

Hatte er denn etwa schon genug ? Oder bestrafte ihn seine scheinbare Eitelkeit mit totaler Erschöpfung und nun wollte er sich nicht komplett die Blöße geben.
Seine Sonnenbrille saß inzwischen ziemlich schief und sein Gesicht war puter-rot angelaufen. Er sah ziemlich fertig aus.

Irgendwie tat er mir leid... Beim nächsten Mal nehme ich Rücksicht und laufe einen anderen Weg (lach).

"Asche auf mein Haupt."

Sonntag, 15. März 2009

... ne Pille einwerfen

Wie oft habe ich schon vor dem Regal einer Drogeriemarkt-Kette gestanden mit der Absicht mir was "Gutes zu tun". Es wird doch so viel geschrieben über die Zufuhr und damit verbundenen Vorteile von Nahrungsergänzungsmittel. Und wir Ausdauersportler haben ja eh einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralien, Aminosäuren sowie Spurenelementen (ist das so?).

Leistungsverbesserung ist das Zauberwort, bei dem alle Sportler hellhörig werden. Ich leider auch. Denn ich will mich nicht so quälen müssen. Die einen gehen in die Apo und holen sich EPO. Die anderen versuchen es mit den o.g. erlaubten und vermeintlich leistungsverbessernden sog. Nahrungsergänzungmitteln. Aber ist die Wirkung denn wirklich so positiv? Wie steht´s zum Beispiel mit L-Carnitin, dass seit längerer Zeit in aller Munde ist (im wahrsten Sinne des Wortes)?


Hat L-Carnitin Einfluss auf die körperliche Leistung ?

Das Interesse am Potenzial von L-Carnitin Supplementierung zur Verbesserung der sportlichen Leistung hängt mit der wichtigen Rolle des Stoffs im Energiestoffwechsel zusammen. Eine Reihe von kleinen, unkontrollierten Studien haben bereits gezeigt, dass entweder akute (Verabreichung von L-Carnitin eine Stunde vor dem Sport) oder kurzfristige (regelmäßige Verabreichung über zwei bis drei Wochen) L-Carnitin-Supplementierung bei 2 bis 4 g / Tag mit einer erhöhten maximalen Sauerstoffaufnahme und dem Rückgang des Plasma-Laktatspiegels assoziiert ist (82-85).
Die meisten Studien zeigen bis jetzt keine Wirkung einer Ergänzung mit L-Carnitin auf die physische Leistung (86). Die möglichen Informationen, die aus dieser Forschung gezogen worden können, sind jedoch begrenzt, sowohl durch die kleine Zahl der Teilnehmer und kurze Dauer der Ergänzung als auch durch das Fehlen geeigneter Kontrollgruppen.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine Ergänzung mit Carnitin den Plasma-Carnitinspiegel erhöht (87-91), haben es aber versäumt, nachzuweisen, dass auch der Carnitinspiegel in der Skelettmuskulatur steigt, wo mehr als 95% des gesamten Carnitin im Körper vorhanden ist (92).

Die verfügbaren Daten deuten noch nicht eindeutig auf eine sportliche Leistungssteigerung bei gesunden Personen hin.

Aha ! Da haben wir es. Die Marketingexperten mögen mich jetzt dafür lynchen, aber wer der Werbung immer noch Glauben schenkt, sollte besser in die Kirche gehen.

Zahlen in den Klammern stehen für Literaturquellen unter Deutsches Grünes Kreuz

Samstag, 14. März 2009

Ganz oben - da wo der Kopf ist


Wärme geht nicht über den Kopf verloren ... *räusper* andere Dinge verliert man vielleicht bereits im Kopf !

Diesen Mythos kennt Ihr doch bestimmt auch, der besagt, dass der Mensch grundsätzlich 40 bis 45 Prozent seiner Wärme über den Kopf verliert.

Nun seit heute bin ich schlauer, denn die dem zugrunde liegende Studie stammt aus den Siebzigerjahren.
Dafür wurden Probanden in Arktis-Überlebensanzügen der Kälte ausgesetzt. Die Anzüge schützten den Kopf aber nur wenig.
Wäre das Experiment mit Badeanzügen durchgeführt worden, hätte der Kopf lediglich 10 Prozent der Wärme abgegeben, sagen Experten heute.
Die meiste Wärme wird an den Körperpartien abgegeben, die weit vom Rumpf entfernt liegen, also an Zehen und Fingern, wenn die ungeschützt sind. Wenn bei Kälte der gesamte Körper verpackt ist, nur der Kopf nicht, geht dort natürlich die meiste Wärme verloren. Also Mütze auf !

Ich hoffe, dass wir die Mütze aufgrund der steigenden Temperaturen ab sofort im Schrank lassen können und ggf. ein Tuch (aber bitte Funtkionsware !) benötigen.


P.S. Ehrlichkeit wehr am längsten : Quelle ist ein renommiertes Läufermagazin

Dienstag, 10. März 2009

Der Unsichtbare Antreiber


Das ist Dir doch sicherlich auch schon mal passiert ....

Du machst Dich auf die Socken, wohlmöglich in einem neuen Lauf-Outfit und freust Dich über die neue Errungenschaft, die Dich schneller macht, leichter macht, anders, als die vielen anderen Läufer. Man... hey... fühlt sich das gut an. Locker, leicht läufst Du Deine Laufstrecke ab. Erst noch entlang an einer von Autos befahrenen Straße, querst noch eine Kreuzung und da vorne beginnt sie. Die Strecke jenseits des Trubels, ab ins Grüne ... yeah !

Du fühlst Dich immer besser und berauscht schlägst Du ein strammes Tempo an. An einer Wegkreuzung im Wald biegt hinter Dir ein Läufer auf Deinen Weg. Du hast ihn gerade noch aus den Augenwinkeln kommen sehen und siehst ihn sogleich wieder verschwinden. Denn... Du bist ja heute eh´was schneller unterwegs. Konzentrierst Dich nach der kurzen Ablenkung wieder ganz auf Dich selbst. Doch irgendetwas hörst Du noch da hinter Dir. Hört sich an wie ein Takt. Laufschritte im Takt. Mensch, das kann doch nicht sein, dass der da immer noch an Dir klebt. Du bist doch heute so gut drauf, hast so lockere Beine, bist so schnell. Okay, Du willst Dich in Deinem Alleine-Fliegen, Deinem Rausch nicht stören lassen durch Laufschritte in Deinem Nacken. Erhöst das Tempo und fliegst Deinem Verfolger davon.

Das denkst Du Dir so! Von wegen! Immer noch diese rythmische Laufgeräusch hinter Dir.
Verdammt, das gibst doch gar nicht. Okay. Dann ziehen wir das Tempo mal noch etwas an und laufen mal ordentlich mit 4:30 min/km. Das schaffst Du heute locker!
50 Meter weiter immer noch dieses Geräusch im Nacken. Umdrehen und nachschauen, wer denn der vermeintliche Verfolger ist, willst Du ja auch nicht. Die Blöße geben wir uns doch nicht. Okay, dann nochmals Tempoverschärfung, wenn er sich dann nicht abhängen läßt, schlagen wir halt einen Haken an der nächsten Wegeskreuzung.

An der nächsten Wegkreuzung, die uns schon auf den Heimweg bringt, wagen wir einen Seitenblick auf den vermeintlichen Jäger ... Hä? Wo ist er denn? Nun wollen wir es aber wissen und drehen den Kopf in die Laufrichtung in der Unsichtbare verschwunden ist.
Niemand zu sehen. Komisch!? Wo ist der denn hin. Unseren Weg weiterlaufend stellen wir fest, dass das Laufgeräusch immer noch da ist. Aber da doch gerade gar keiner!? Wo kam denn das Geräusch her? Hmmh. Was ist das? Lausch ... Hört sich an, als schlägt ständig etwas irgendwo gegen. Wir bleiben stehen. Ja.. es hat aufgehört. Und dann geht uns ein Licht auf (obwohl es mittlerweile schon dunkel ist). Wir stellen fest, dass wir auf uns selbst reingefallen sind:
Unsere neue Laufjacke verursacht entsprechendes Geräusch verursacht.

War das eine Mörder-Laufeinheit. Was macht man für einen Blödsinn. Wie borniert muß man eigentlich sein ... ???
Doch dann lächelt man und bedankt sicht bei seinem unsichtbaren Antreiber für diese
verschärfte Tempo-Einheit.

P.S. Sagte ich eingangs, dass uns das neue Lauf-Outfit schneller macht?

Montag, 9. März 2009

Regeneration .... schon mal was davon gehört ?

Unter Regeneration werden Prozesse verstanden, die zur Wiederherstellung eines physiologischen Gleichgewichtszustandes führen. Sie stehen immer in Bezug zu einer vorausgehenden Belastung und haben (wieder-)versorgende Funktion.... (s. auch bei wikipedia)

Folgende Synonymen bezeichnen das, wonach mir heute ist:

ausruhen
abschalten
relaxen
verschnaufen
pausieren
abspannen
ausspannen
entspannen

Fällt Dir da was auf? In den letzten 3 Worten findet sich immer wieder der Wortteil "spannen". Die Muskulatur ist gespannt, angespannt oder überspannt, wie auch immer man es nennen mag. Und jetzt muß sich der Prozess wieder umkehren. Dem widme ich mich heute. Mit allen Sinnen ... aber nicht übertreiben, sonst geht es am Ziel vorbei!

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon wäre das sog. Floating. Das ist eine Entspannungstechnik, bei der Personen mit Hilfe von konzentriertem Salzwasser in einem speziellen Floating-Tank quasi schwerelos an der Wasseroberfläche treiben, abgeschottet von Außenreizen. Das hört sich doch sehr interessant an. Vor allen Dingen letzteres finde ich sehr spannend... ach ne.. spannend ist heute nicht gewünscht.

Jetzt hab´ich nur ein Problem: Wie schaffe ich DAS in unserer kleinen Badewanne? Oder gehe ich in Nachbar´s Gartenteich ?
Wenn ich schon nicht floaten kann, dann wenigstens Musik hören: "one day I will fly away"

Viel Spaß !
P.S. Heutige Schriftfarbe grün, ist gewählt aufgrund ihrer entspannenden Wirkung

Sonntag, 8. März 2009

Augen zu und ...

Mit dem PKW auf dem Weg zum heutigen Lauftreff fielen mir unterwegs Werbeplakate von einem Mineralwasserhersteller auf. Die Häufigkeit, mit der ich heute morgen schon auf ein solches gestoßen bin, grenzt ja schon an Aufdringlichkeit. Sie zeigten Michael Schuhmacher, wie er eine Flasche des werbenden Wasserherstellers an seine Lippen setzte, dabei waren seine Augen geschlossen. Irgendetwas daran irritierte mich.

An der nächsten Ampelkreuzung hing da schon wieder so ein Plakat. Es löste in mir diverse Fragen aus. Ich mag auf diese hier nicht näher eingehen. Aber eine kann ich mir nicht verkneifen. Hat Michael Schuhmacher es nötig jetzt Werbung für Mineralwasser zu machen?
Spaß beiseite. Viel interessanter finde ich die Feststellung und darauf zielt auch meine eigentliche Frage ab:

Warum schließen wir eigentlich die Augen beim Trinken aus einer Flasche?

Wir als Läufer hängen doch ständig an der Flasche. Und da halte ich diese Tatsache des "Augen- Schließens" für sehr wichtig.

Bedeutet das soviel : Augen zu und durch?
Bei dem Blick auf das Plakat fällt mir dazu nur ein, dass das Wasser ja gräßlich schmecken muß.
Aber der Rubel muß ja rollen...

Oder bedeutet es, dass uns das Wasser dann gleich wieder aus den Augen läuft, wenn wir diese nicht schließen?
Ist es vielleicht ein Reflex?

Ich habe die Frage gegoogelt und habe allerlei Antworten gefunden. Leider aber keine auf meine. Die Such-Ergebnisse sind trotzdem einen Lacher wert. Hier ein kleiner Auszug:

Warum-drehen-viele-Leute-beim-Trinken-aus-Wasserflaschen-automatisch-die

Warum-schliessen-wir-eigentlich-beim-Niesen-die-Augen

Falls Jemand die Antwort auf diese Frage weiß, ich bitte um Antwort !

Samstag, 7. März 2009

Göttliches Schwellentraining


Ein Zeichen von oben ?

Es ist Samstag morgen 10.00 Uhr. Eine Uhrzeit zu der man völlig relaxt beim ersten oder auch schon beim zweiten Kaffee sitzt. Ich hingegen habe bereits mein Frühstück verspeist und lese noch auf die Schnelle die updates meiner Freunde auf facebook und twitter.
Eigentlich hatte ich geplant, zu dieser Zeit schon laufend unterwegs zu sein. Habe ich doch heute eine sog. SME (specific marathon endurance) über eine Gesamtdistanz von 32km auf dem Plan. Doch leider rebellieren meine Verdauungsorgane und ich mußte zum x-ten Male... na ... Ihr wißt schon. Mir ist übel und es wird auch nicht besser.
Ach, das wird gleich nach den ersten zwei-drei Kilometern schon wieder gehen.
Ich bin soeben in die Laufsachen geschlüpft und will zur Wohnungstür raus, da klingelt es. Ich denke mir, es wird der Paketdienst sein, der vielleicht für mich oder den Nachbarn ein Paket hat. Drücke den Türöffner und bin überrascht, als vor mir zwei Damen mittleren Alters in langen dunklen Röcken, züchtig gekleidet auf der Türschwelle stehen.
Freundlich spricht die erste Dame über die Begegnung mit Gott in der heutigen unruhigen Zeit und ob ich ihn auch suchen wurde, oder bereits Kontakt mit ihm hätte. Nun ja... ich suche wohl im Moment eher nach einer Ausrede möglichst schnell diese Damen wieder loszuwerden und begegnet bin ich ihm persönlich noch nicht, nö. Wäre mir bestimmt aufgefallen, der Typ. (All Ihr gläubigen Gotteskinder vergibt mir meine Schmach, die ich in diese Worte lege).
Die Dame möchte mir auf der Türschwelle stehend aus der Bibel vorlesen und ich lehne freundlich aber bestimmt ab. Sie sagt mir darauf, ich sollte doch, in einer ruhigen Minute, diese Stelle einmal lesen und über Gott nachdenken.
Ich kommentiere dies nicht und verabschiede mich von diese aufdringlichen Damen, in ihren züchtigen langen Gewändern.

Beim Schließen der Tür denke ich mir: War das ein Zeichen Gottes, dass ich heute morgen aufgrund der fortwährenden Diarrhoe erst verspätet zu meinem Training aufbrechen kann, um diese beiden gottesfürchtigen Frauen die Tür zu mir öffnen ???

Diejenigen, die jetzt darüber nachdenken möchten, können ja die Bibelstelle lesen (Psalm 1), den anderen wünsche ich ein erfolgreiches Training.

P.S. Leider lief mein Training heute überhaupt nicht gut, eher katastrophal und ich mußte erschöpft abbrechen. Ein Zeichen ???
Übrigens: Der Name Nimbus ist lateinisch und heißt Heiligenschein. Vielleicht hätte ich heute besser mit dem Schuh trainiert.

Donnerstag, 5. März 2009

Persönliche Bestleistungen vom Kaffeeröster ?

Neulich beim Einkaufen im Lebensmittelgeschäft...

Da stand ich doch vor dem Warenregal des bekannten Kaffeerösters und schaute mir das Angebot der Laufbekleidung an. Hier gab es mitunter ein Damen-Support-Top in einem schönen Orange, was mich schon alleine von der Optik ansprach. Nun dann schauen wir doch mal, was das Teil so zu bieten hat. Denn die Funktionalität bei Sportbekleidung ist das A + O.

Es versprach mir eine "neue Bewegungsfreiheit"und Atmungsaktivität. Nun wenn dass die Umsetzung der Übungen aus dem Lauf ABC beschleunigt und meine Sauerstoffaufnahmefähigkeit erhöhte? Ja dann ... Immer her damit!
Sog. Einsätze und das weitenverstellbare Bustier aus Mesh sollten mir ein ausgewogenes Körperklima bescheren.
Super! Soll das heißen, dass das Top meinen Busen mit mehr "Weite" zu mehr Ausgewogenheit verhilft? Bisher hat das noch nicht einmal die teure Behandlung beim Schönheitschirug geschafft. Aber dieses Top für knapp 13 Euro? Nun dann ... Gekauft!
Elasthan hält das Top formbeständig und sorgt für perfekten Sitz bei optimaler Bewegungsfreiheit. D.h. soviel wie, sie können auch ruhig weiteressen, fetter statt fiter werden. Das Top macht alles mit. Klasse ! Das Laufen spare ich mir auch noch!
Der weißer Einsatz ist mit einer Anti-Gilb-Ausrüstung ausgestattet. Das heißt, das Top bleibt farbecht, auch wenn bei mir der Lack längst ab ist ! Na, da kriege ich ja echt was für das wenige Geld! Ich würde sagen: Das Ding ist gekauft!

Ich betrachtete die Dame neben mir und kam ins Grübeln ... Wenn ich es mir so recht überlege, will ich denn, wie all die anderen Frauen in diesem Top durch die Gegend laufen, was mir dann an (fast) jeder Wegkreuzung begegnet? Was mir schon vom Weiten entgegenleuchtet und sagt: Siehste ich kaufe auch gut+günstig ein, wie all die anderen 1000 Frauen. Nun 1000 Läuferinnen sind mir noch nicht auf einmal begegnet, aber hier herrscht dann auch eine andere Wahrnehmung vor. Schließlich ist man(n) ja Frau!

Also... leg ich dieses Dings-Da wieder ins Regal und versuche erst gar nicht die anderen vielversprechenden Verheißungen aus der Kategorie "Meine persönliche Bestleistung" näher zu betrachten und verlasse das Geschäft mit der Gewißheit noch länger ohne neue P.B. leben zu müssen.

P.S. Im Online-Shop des Kaffeerösters findet man tatsächlich die Kategorie

Mittwoch, 4. März 2009

Frauenquote


Ein oft kontrovers diskutiertes Thema ist die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft.
Oh man... toll... denkt sich jetzt der Leser. So ein Thema kann ja auch nur von einer Frau kommen.
Richtig! Sage ich. Denn ein Mann würde so ein "heißes Eisen" nicht anfassen.

Insbesondere möchte ich die Frau in der laufenden Gesellschaft etwas näher betrachten.
Wieso gibt es so wenig aktive Frauen in Läuferkreisen?
Vielleicht liegt es ja auch nur allein an meiner Wahrnehmung? Also ich meine, dass von 10 Läufern, die mir begegnen maximal 3 weiblich sind.

Bei unserem Lauftreff (des AC Düsseldorf) am vergangenen Sonntag waren lediglich 2 Frauen dabei, mich mal nicht mitgezählt. Das ist eine Frauenquote von unter 15% ! Auch die Damen, die uns während unseres gemeinsamen Laufens begegnet sind, konnte man an einer Hand abzählen. Und bei dem sehr schönen Wetter waren sehr viele Aktive unterwegs. Die Damen, die uns da entgegen kamen, hatten mitunter Stockwerkzeug dabei. Die zähle ich jetzt mal nicht dazu, denn wir Läufer halten diese Stock-Terroristen ja für Leute vom anderen Stern (kleiner Scherz am Rande), die anderen waren Spaziergänger mit, oder ohne Anhang und Hund.

Die Laufveranstaltungen weisen doch annehmbare weibliche Teilnehmerzahlen aus. Auch hier haben wir einen Männerüberhang, aber dies scheint mir immer noch nicht dieselbe Quote, wie auf Düsseldorf´s Straßen, Wald- und Wiesenwegen.

Also, liebe Frauen da draußen. Wo seid Ihr? Habt Ihr Euch versteckt? Seid Ihr noch mittem im Frühjahrsputz (sowohl im Haushalt als auch an Euch selbst)?

Man(n) darf gespannt sein ...


Läufer Gespräche


Sonntägliche lange Läufe eignen sich hervorragend für Unterhaltungen unter Seinesgleichen.
Bei dem relativ lockeren Tempo, was zumeist herrscht, findet man genügend Zeit für den Austausch von nun ja, ich mag es mal als Kuriositäten bezeichnen.

Da gibt es zum Beispiel die Geschichte von dem älteren Herrn (> AK75), den ein befreundeter Läufer am Rheinufer getroffen hat. Er traf ihn während seiner üblichen Trainingsrunde an der Rheinpromenade. Völlig ausgepowert und mit schmerzverzehrtem Gesicht berichtete der Herr aus der AK75, dass er ein Päuschen einlegen möchte und der soeben angetroffene Bekannte ihn ein wenig stützen sollte. Sein Fuß würde ihm so weh tun und er wollte kurz verschnaufen. Er hat ja bereits sein Wochenpensum von 200km auf lediglich 100km in dieser Woche verringert. Denn, eigentlich könnte er sich keine Pause gönnen. Steckt er doch gerade mitten in seiner Vorbereitung für die Teilnahme an einem Ultramarathon. Und er beabsichtigt diesen Monat 800 Kilometer zu laufen.

Wie verrückt ist dieser Läufer? Wenn ich hier von Verrücktheit spreche, dann meine ich keine Idiotie. Ich meine vielmehr: Wie ver-rückt ist dieser Läufer in seiner Wahrnehmung. Ver-rückt von seinem eigenen Empfinden und seiner sog. "Mitte".

Was treibt diesen Mann, der ein Lebensalter besitzt, dass doppelt soviele Jahre zählt, wie die meinen? Ist es die Lust an der Qual? Die Freude über die Anzahl der gelaufenen Kilometer? Oder das Glücksgefühl nach der körperlichen Betätigung, ausgelöst durch die Glückshormonellen Einflüsse, die mitunter durch den dauerhaften Schmerz währenddessen, sich doch in ein Nichts auflösen müßte?

Ich würde ihn gern selber fragen. Nur leider ist mir dies nicht möglich. Schade. Vielleicht bekäme ich eine Antwort auf meine immerwährende Frage: Warum tut man(n) sich das an?

.... Fortsetzung folgt

Läuferhimmel


5. Januar 2009

Ich kann es kaum in Worte fassen. Schade dass ich keine Kamera dabei hatte.

Heute bin ich am frühen Winterabend bei uns hier im Düsseldorfer Norden, in Angermund über die Felder und durch den angrenzenden Hinkesforst gelaufen. Der Sonnenuntergang malte die schönsten Rottöne an den Himmel. Im Wald hatten Forstarbeiter mit Ihren Fahrzeugen eine Furche durch den Schnee gezogen, sehr praktisch, auf der es sich wunderbar lief.

Auf dem Rückweg schien mir bereits der Mond auf dem verschneiten Wegen, als Kontrast zu dem blaß-orangenem Himmel und den schwarzen Bäumen in Ihrem Winterkleid.

Auf dem letzten Stück setzte sich plötzlich Nebel vom Boden ab, ich lief in einem unendlichen Weiß : weißer Boden - weißer Nebel vor mir, neben mir, der mich bis zum Kopf einhüllte. Die letzten rosa Farbtöne am Himmel, die hinüberwechselten in ein samtes dunkelblau ... um mich herum Stille ...

.... so muß es im Läufer-Himmel sein !